Gambia Aktuell – September 2015

Wie aus der Presse und dem Fernsehen zu entnehmen war, gab es in Gambia in diesem Jahr extrem starke Unwetter mit Stürmen und großen Wassermassen. Zum Glück weitgehendst davon verschont blieben unser Gelände, die Solaranlage und die Gebäude unseres Kindergartens.

 

Etwa zeitgleich veranstaltete die Golfrange in Dortmund-Wambel ihr diesjähriges Sommerfest mit Tombola und Wettkämpfen. Wenn auch das Wetter nicht mitspielte, so war der Gewinn für unsern Kindergarten wieder erfreulich.

Dank sagen wir den Mitarbeitern und insbesondere Herrn Lode und Herrn Glass von der Golfrange als Organisatoren und für die erneute Spende.

 

Mit einiger Verzögerung durch die Ferien in Gambia erreichten uns erst in diesen Tagen Bilder von der Abschlussfeier für die 147 Kinder, die zur Primary-School gewechselt haben.

                    

Natürlich wurden auch in diesem Jahr wieder aus jeder Klasse des Entlassungsjahrganges die zwei besten und eifrigsten Kinder für unser Förderprogramm vom Komitee bestimmt.

 

Ab 28. September läuft dann der Kindergartenbetrieb wieder wie gewohnt. Bis dahin werden noch Dach und Decke im Büro erneuert und alle Klassenräume mit Solarstrom versorgt werden. Angeschlossen werden soll auch die Brunnenpumpe zur Bewässerung unseres Schulgartens.

Patenfahrt 2016

Die Sommerferien sind vorüber. Wir hoffen, mit vielen schönen Erlebnissen und Eindrücken.
Nun ist es an der Zeit, uns mit der Planung unserer Patenreise 2016 abschließend zu befassen. Bereits im Mai hatten wir auf diese jährlich wiederkehrende Fahrt hingewiesen, die im Jahr 2015 vorsorglich wegen der Ebola in Westafrika ausfallen musste, ohne Krankheitsfälle in Gambia oder dem Senegal.
Nun scheint diese Gefahr gebannt und die ersten Buchungen wurden bereits getätigt. Gemeinsam mit Bottrop wollen wir die verschobenen Jubiläums-Feiern nachholen. Die Reise startet am 4. März ab Brüssel und endet am 18. d.M. (Ankunft: 19. März).
Alle an einer Mitfahrt Interessierten, seien zur Erinnerung noch einmal darauf hingewiesen.
Nähere Einzelheiten zur Fahrt wie etwa den Preis, die Flugdaten oder den Transfer nach Brüssel könnt Ihr gerne unter der Ruf-Nr. 02327/75313 (Thomas Solbrig) erfahren.
Die Buchung müsst Ihr dann selber vornehmen beim Reisebüro „AfricanWorld Reisen“ in Düsseldorf (Tel.-Nr.: 0211/302069220) mit dem Hinweis auf die „Gruppenreise Gambia Wattenscheid und Bottrop“.
Eure Ansprechpartnerin ist die Leiterin des Reisebüros Frau Badjie, die Euch gut und bereitwillig behilflich ist und über alles den Überblick hat.
Wichtig ist, wie gesagt, der Hinweis auf die „Gruppenreise“ wegen der Vorteile gegenüber einer Einzelbuchung.
Also nur Mut und wartet nicht zu lange mit Eurer Entscheidung. Die Reise wird manche unvergessliche Eindrücke hinterlassen.

Gambia aktuell (Juli 2015)

Seit dem 24. Juni sind Ferien in Gambia. Auch unser Kindergarten hat seine Pforten geschlossen. Wo sonst fröhliches Lachen und Kinderlärm schon von weitem zu hören sind, herrscht eine ungewöhnliche Stille. 147 Kinder haben in diesem Jahr den Kindergarten verlassen. Denen stehen 150 Neuaufnahmen gegenüber.

Erneuert werden z.Zt. die Decken in Hawas Büro und dem des Buchhalters, die von Termiten stark „angeknabbert“ sind.

Ende Juli kommt Hawa für 4 Wochen nach Deutschland um u.a. ihre Kinder zu besuchen. Auch wir hoffen auf ein Zusammentreffen mit ihr. Es wäre natürlich sehr schön, wenn sie am 16. August beim Sommerfest der Golf-Range in Dortmund-Wambel dabei sein könnte, auch als Anerkennung und Dankeschön für die schon mehrjährige Unterstützung des Kindergartens durch eine Tombola und Einnahmen aus Golf-Schnupperkursen, die angeboten werden.
Gäste und Freunde des Vereins sind gerne gesehen. Vielleicht ergibt sich ja die Gelegenheit eines kurzen Wiedersehens mit Hawa.

Wichtig! Stammtisch-Wechsel ab 1.Juli 2015

Ab 1.Juli wechselt der Gambia-Stammtisch vom Kolpinghaus Höntrop in das

italienische Restaurant “Tomasello“, Voedestr. 37, Bochum-Wattenscheid.

Beginn ist wie bisher 19.00 Uhr. Parkplätze sind am August-Bebel-Platz ausreichend da.
Gäste sind herzlich willkommen.

 

 

Patenfahrt 2016 in Vorbereitung

So langsam beginnt die Vorplanung für die Patenfahrt 2016 zur Jubiläums-Nachfeier in Gambia.
Die Fahrt ist geplant für die Zeit vom 4.-18. März 2016.
Wie schon in früheren Jahren werden wir auch diesmal gemeinsam mit der Patengruppe vom Kinderdorf Bottrop die Reise antreten.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir weitere Einzelheiten über die Reise mitteilen.
Bei Interesse an einer Mitfahrt bitte beim Vorstand melden.

Eltern sagen Danke

Aus Gambia erreichte uns dieser Brief, den wir mit Übersetzung wiedergeben:

„It is a pleasure for me to write on behalf of my children and self to show our appriciation to kindergarten-wattenscheid,brikama kabafita,Banjul The Gambia.for there tireless efforts in helping our children in regards to the up liftment of there education,health and everything they doing for us.
As education is the key toa better future for everyone,but for millions of children,going to school is no easy matter.
so we are so proud to have you kindergaten-wattenscheid brikama kabafita and we once again Thank you for the free school uniform and pair of shoes for every child not mentioning the  food our children enjoy eating by the day for free.as it is hard for anyone to concentrate on learning if your tummy is rumbling.
In Respect of these facts,my specially thanks to the management of Kindergarten-Wattenscheid,school staffs and donors for the free education brought to the door step of our children.thurms up to you all.“
concern parent

        
Es ist eine Freude für mich, im Namen meiner Kinder und meiner selbst zu schreiben, um unsere Dankbarkeit gegenüber dem Kindergarten-Wattenscheid, Brikama Kabafita, Banjul, The Gambia, zu zeigen, für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Unterstützung unserer Kinder hinsichtlich der Förderung ihrer Bildung, Gesundheit und für alles, was er für uns tut.
Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für alle, aber für Millionen von Kindern ist es nicht einfach, zur Schule zu gehen.
So sind wir sehr stolz, den Kindergarten-Wattenscheid, Brikama Kabafita zu haben, und wir danken Ihnen nochmals für die freie Schuluniform und das Paar Schuhe für jedes Kind, um nicht das Essen zu erwähnen, das unsere Kinder von Tag zu Tag frei bekommen, denn es ist schwer für jedermann, sich auf das Lernen zu konzentrieren, wenn der Magen knurrt.
Im Hinblick auf diese Tatsachen geht mein besonderer Dank an die Verwaltung des Kindergarten-Wattenscheid, das Schulpersonal und die Spender für die kostenlose Ausbildung, die sie unseren Kindern zukommen lassen.
Viel Glück Ihnen allen
Eltern des Kindergartens

Ebola in Gambia

Gambia beendet Reisebeschränkungen wegen Ebola!
WHO erklärt Gambia und Senegal für Ebola frei!
Medikamente und Impfstoff gegen Ebola in der Erprobung auch am Menschen.

Fast täglich gibt es neue hoffnungsfrohe Meldungen in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Das macht Mut auf dem Weg zur Besiegung der Seuche.
Fast überall sind die Zahlen von Erkrankungen rückläufig. Nicht wenig haben auch die betroffenen Länder selbst durch allgemeine Vorschriften der Hygiene und spezielle Prophylaxe dazu beigetragen.
Schon vor einiger Zeit hatten wir an dieser Stelle über Maßnahmen speziell in unserem Kindergarten berichtet. Da gab es Seife und Desinfektionsmittel auf den Toiletten und Reinigungsstellen. Das Essen mit bloßen Händen war den Kindern streng untersagt und wurde auch kontrolliert. Besondere Aufmerksamkeit galt der Reinigung von Essgeschirr und Bestecken.
Nun berichtet eine kleine Gruppe, die in diesen Tagen von einer Reise nach Gambia zurückgekehrt ist, über weitere allgemeine Maßnahmen. So wird bei allen Einreisenden noch am Flughafen die Körpertemperatur gemessen und an den Eingangstoren von Schulen, Kindergärten und öffentlichen Stellen, teilweise auch auf Märkten, stehen Wasserbehälter mit Hand-Desinfektionsmittel bereit.
Die betroffenen Staaten sehen die Situation durchaus als ernst an und leisten ihren Beitrag zur Bekämpfung. Die Hoffnung, bald wieder unbesorgt nach Westafrika reisen zu können, ist nicht unberechtigt.

Ein kleines Paradies – Ein Interview mit Klaus und Maria Bischoff

Wie aus Ulrikes „Jahresbrief“ ersichtlich hat unser Buchhalter Ebrima Bojang Ende Januar 2015 unseren Kindergarten verlassen um in Holland mit seiner zweiten Frau näher zusammen zu leben. Wir bedauern seinen Weggang sehr, da er ein äußerst gewissenhafter, zuverlässiger und guter Buchhalter für den Kindergarten war. Nun heißt es einen gleichwertigen Ersatz zu finden, der die Belange des Kindergartens und die Hintergründe so mancher Entscheidung mit beeinflusste. Zum Glück konnte er uns noch den Dezemberbericht sowie den Jahresabschluss 2014 erstellen.
Hinreichend erwähnt und bedauert wurde der Umstand, dass durch die Ebola-Seuche leider unsere geplante Gemeinschaftsfahrt mit Bottrop nicht stattfinden konnte. Wir hoffen nun alle auf ein ebenso reges Interesse bei der Verschiebung auf das Jahr 2016. Da passt es sehr gut, dass uns rechtzeitig zum Zeitpunkt der geplanten Fahrt ein Interview von Gerald Block mit Klaus und Maria Bischof über die 35 Jahre seit der Gründung erreichte. Mit Zustimmung der Befragten drucken wir das Interview ungekürzt ab.

Ein kleines Paradies
35 Jahre Kindergarten „Wattenscheid“ in Gambia – Partner für Afrika e. V.

In diesem Jahr feiert der „Kindergarten Wattenscheid in Gambia – Partner für Afrika e. V.“ in Brikama (Gambia) sein 35. jähriges Bestehen.

1980 wurde der Verein als Privatinitiative mit dem Ziel ins Leben gerufen, gambischen Kindern die Möglichkeit eines Kindergartens mit integrierter Vorschule zu bieten. Darüber hinaus bezweckten die Initiatoren, dass durch den Erwerben von Elementarkenntnissen in Schreiben, Lesen und Rechnen beste Voraussetzungen für den Einzug ins staatliche Schulsystem Gambias geschaffen würden.

Anlässlich dieses Jubiläums sprach Gerald Block mit dem in Seeheim lebenden ehrenamtlichen Sozialrichter Klaus Bischoff und seiner Gattin Maria bezüglich ihres vorbildlichen Engagement für Kinder in Gambia.

Gerald Block: Liebe Frau Bischoff, lieber Herr Bischoff, wie sind Sie auf das Projekt e. V. Kindergarten „Wattenscheid“ aufmerksam geworden?

Klaus Bischoff: In meiner Eigenschaft als Bevollmächtigter der IG Metall war ich ca. 40 Jahre für die Gewerkschaft tätig. Anfangs als Jugendsekretär in Darmstadt – und später dann für die Mittelgruppe Rhein-Hessen in Worms.
1971 eröffnete die IG Metall in Sprockhövel eine Bildungs- und Tagungsstätte, in der sich Funktionsträger aus ganz Deutschland trafen. Ende der 1980er Jahre kam ich von einer Sprockhövel-Tagung nachhause, während ich meiner Frau erzählte, dass Volkmar Heusel, Bezirkssekretär für Jugend Mörfelden-Walldorf, mir von einem interessanten Projekt in Gambia berichtet hatte. Im Laufe dieses Gespräches meinte Volkmar: Klaus, hättest du und deine Frau nicht Interesse, eine Patenschaft zu übernehmen? Gesagt, getan: Nachdem wir uns eingehend informiert hatten, erklärten wir 1988 unsere Patenschaft. Von da an leisteten wir jeweils einen monatlichen Beitrag von 25 DM (heute 13 Euro).

Gerald Block: Und was hat Sie überzeugt, diese Verpflichtung einzugehen?

Klaus Bischoff: Nach dem wir erkannt hatten, dass diese Einrichtung eine gute Sache darstellte, wollten wir natürlich helfen. Zudem fanden wir das Projekt – sprich „Kindergarten mit integrierter Vorschule“ wirklich spannend. Auch deshalb, weil es für die Entwicklung junger Menschen wichtig ist, dass sie unter fachlicher Aufsicht gemeinsam mit Gleichaltrigen spielen und lernen können.
Voller Neugier flogen wir 1988 das ersten Mal in das uns unbekannte Gambia, um unsere Schützlinge, die Menschen, das Land und den  Kindergarten kennenzulernen.
Gerald Block: Wer hatte eigentlich den Verein ins Leben gerufen?

Klaus Bischoff: 1978 fiel dem Wattenscheider Ehepaar Ulrike und Günter Schmitter  während einer Reise durch Gambia auf, dass es überhaupt keine Vorschulen und keine Kindergärten gab. Das veranlasste die beiden, mit der dortigen Regierung Kontakt aufzunehmen. Erstaunlicherweise wurden die Deutschen mit offenen Armen empfangen. Die Regierungsverantwortlichen meinten damals, „was kann Gambia für das Ehepaar Schmitter tun?“. Im gleichen Atemzug betonten die Vertreter jedoch, dass „Gambia keine Mittel hätte“. Wenn allerdings das Ehepaar eine solche Einrichtung aufbauen wolle, könne ihnen „Gambia“ ein 10.000 qm großes Grundstück zur Verfügung stellen.
1979 wurde auf eben diesem Stück Land das erste Gebäude für den Kindergarten „Wattenscheid“ eingeweiht.
Heute sind es mittlerweile 6 Häuser für über 450 Kinder.

Gerald Block: Wie hoch ist in etwa die Summe, die jährlich dem Kindergarten „Wattenscheid“ zur Verfügung steht?

Klaus Bischoff: Geschätzte 60 bis 70 Tausend Euro, die sich aus den Beiträgen der Paten und aus Spendengeldern zusammensetzen. Selbstverständlich werden die Mittel buchhalterisch erfasst und ordentlich abgerechnet. Würde man die Gemeinnützigkeit gefährden, würde das Finanzamtes die Sache schnell beenden. Das will selbstverständlich keiner. Jeder Spender respektive Pate bekommt ordnungsgemäß eine Spendenbescheinigung.

Gerald Block: Und wie werden die Spendengelder letztendlich überwacht und kontrolliert?

Klaus Bischoff: Wir reden hier von einem gemeinnützigen Verein, der nach deutschem Recht geführt wird. Diesbezüglich handelt da ein  verantwortungsbewusster Vorstand, der gemäß Satzung von den Paten gewählt wurde, und der neben dem Rechenschaftsbericht auch jährlich über einen Rundbrief alle Paten dahingehend informiert, welche Geld- und Sachmittel zusammenkamen – und wie sie verwendet wurden.

Gerald Block: Wohin fließt nun der größte Teil der Paten- und Spendengelder?

Klaus Bischoff: Zuallererst gibt es einen festen Posten, der sich aus den Personalkosten für die 23 Beschäftigten im Kindergarten zusammensetzt. Des Weiteren entstehen natürlich Infrastrukturkosten für das Kindergartengelände, einschließlich der Dentalstation. Hinzu kommen Kosten für Material- und Lehrmaterial für über 450 Kinder, sowie Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen anderer Einrichtungen. Last, not least wird für die tägliche Schulspeisung der Kinder gesorgt.
Aber auch für unvorhersehbare Geschehnisse gibt es Mittel. Wenn zum Beispiel aufgrund eines Sturmes Teile des Daches eines der Gebäude zu Bruch ging, werden die Mittel für die Beseitigung des Schadens haargenau aufgelistet und allen Paten transparent gemacht.

Gerald Block: Gibt es denn, außer den dortigen Beschäftigten, auch ehrenamtliche Helfer, die von Deutschland aus in Brikama  tätig werden?

Klaus Bischoff: Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades (vorwiegend in Nordrhein-Westfalen) jenes Kindergarten ist die Bildungseinrichtung in Gambia interessant für Praktikanten. Oft kommen junge Frauen, die im Rahmen eines Pädagogik-Studiums ein Praktikum ableisteten. Mittlerweile gilt diese gambische Einrichtung (Kindergarten Wattenscheid) in Deutschland als anerkannte Bildungseinrichtung.

Gerald Block: Wie erhalten die Einheimischen Familien Kenntnis von der Einrichtung? Und wie erreichen die Kinder täglich ihre Kindergartenstätte?

Klaus Bischoff: Das Zauberwort heißt „Mundpropaganda“. Weil es sich im Laufe der Zeit herumgesprochen hat, dass in dieser Bildungseinrichtung die 4- bis 7-Jährigen gut aufgehoben sind – und sie   hervorragend betreut werden. Somit erhalten die Schützlinge eine solide Grundlage für den späteren Eintritt in die staatliche Schule. Allerdings besteht die Schulpflicht in Gambia gerade mal 6 Jahre. In den Compounds (den Wohnsiedlungen der Umgebung) kennen und schätzen sie den Kindergarten „Wattenscheid“.
Interessant ist, wie morgens die Kinder den Kindergarten erreichen. Dabei werden sie mit großen Allradlastern, die ursprünglich für den Transport der Arbeiter gedacht waren, sozusagen „vorbeigebracht“.

Gerald Block: Herr Bischoff, Sie hatten bei einer Ihrer Gambia-Reisen mal eine wirklich interessante Begegnung mit einem hohen Vertreter der Politik. Was haben Sie da erlebt?

Klaus Bischoff: In der Tat hatte ich bei einem meiner Besuche die Gelegenheit, den gambischen Bildungsminister in seinem Amtssitz zu besuchen. Von seiner Leibgarde gut bewacht stand mir der Staatsmann in Gestalt eines über Zweimeter großen Mannes gegenüber, der mir freundlich die Hand reichte, während er bemerkte: „Mister Bischoff, ich kann ihnen leider keine finanziellen Mittel geben, aber das Volk von Gambia bedankt sich durch meine Person bei ihnen“. Als Zeichen seines Dankes überreichte er mir eine ca. 10 Zentimeter große Gambia-Flagge, die sich aus den Farben: Rot, Blau und Grün zusammensetzt.

Gerald Block: Gab es jemals bürokratische Vorgaben von Seiten der Behörden?

Klaus Bischoff: Nicht im Geringsten. Uns sind weder juristische noch irgendwelche bildungspolitische Vorschriften bekannt. Ich persönlich glaube, dass die gambische Regierung froh ist, eine solch vorbildliche Einrichtung in ihrem Land zu haben. Darüber hinaus existieren inzwischen in anderen Städten Gambias 6 bis 7 (so auch das „Kinderdorf Bottrop in Gambia e. V.“) weitere deutsche Nachahmer-Einrichtungen, die ebenso frei verwaltet werden wie der Kindergarten „Wattenscheid“ in Brikama.
Nach wie vor dürfen wir nicht vergessen, dass es in Gambia keine staatlichen Vorschulen respektive Kindergärten gibt – sondern lediglich (wie schon erwähnt) eine 6 jährige Schulpflicht.

Gerald Block: Wie oft haben Sie bis dato Ihre Schützlinge in Gambia besucht?

Maria Bischoff: Bis zum heutigen Tag waren das genau 12 Besuche. Und zwar: 1988, 1996, 2000, 2002, 2003, 2006, 2007, 2009, 2010, 2011, 2012 und 2013.

Klaus Bischoff: Und wenn wir mit einer Delegation nach Gambia reisten, waren da alle Schützlinge und ein großer Teil ihrer Eltern Vorort. Aus gegebenen Anlass fand dort dann regelmäßig ein Begegnungsfest statt, an dem alle mit großer Freude teilgenommen hatten. Während der Festlichkeit stolzierten die Kinder fröhlich durchs Dorf, während sie später auf dem Kindergartengelände zeigten, was sie im Laufe des Jahres gelernt hatten. Überdies fanden kleine Schauspieleinlagen, Gesänge und allerlei interessante Veranstaltungen statt.

Gerald Block: 2014 fiel sozusagen Ihre geplante Gambia-Reise mit einer großen Delegation ins Wasser. Warum?

Klaus Bischoff: Leider hat uns 2014 der Ausbruch von Ebola in Westafrika gezwungen, den bereits gebuchten Gambia-Flug, an dem immerhin 40 Personen (aus Wattenscheid, Bottrop und Seeheim) teilnehmen wollten, abzusagen. Allerdings hatten wir gemeinsam beschlossen, die Reise zu verschieben.
Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Kindergarten „Wattenscheid“ und des 30-jährigen Bestehens des Kinderdorfs Bottrop planten wir als Geschenk, jedem unserer Schützlinge ein Paar neue Schuhe und eine neue Schuluniform zu überreichen. Darüber hinaus sollte jeder der festangestellten Mitarbeiter ein 50 Kilogramm Sack Reis erhalten.
Wir versuchen in diesem Jahr, sollte es zur Entwarnung kommen, die Reise nach der Regenzeit anzutreten.

Gerald Block: Zum Schluss: Was empfinden Sie, wenn Sie Ihren  Schützlingen in Brikama begegnen?

Klaus Bischoff: Unserer größte Freude ist, dass sich die Einrichtung mit den Jahren immer weiterentwickelt hat – und dass sich somit unsere Bemühungen immer gelohnt haben. Es ist schön zu sehen, wie wohl und glücklich sich die Kinder fühlen. Diese Freude empfinden wir jedes Mal, wenn wir das Treiben auf dem Kindergarten-Campus hautnah erleben. Es ist immer wieder ein tolles und gutes Gefühl, gambischen Kindern zu helfen.

Maria Bischoff: Vor allen Dingen spiele und beschäftige ich mich sehr gern mit den Kleinen: Das sind für mich die schönsten Momente.

Gerald Block: Liebe Frau Bischoff, lieber Herr Bischoff, vielen Dank für das Gespräch.

Das Jahr geht zu Ende – Ein letzter Lagebericht

 

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, die Zeit der Weihnachtsmärkte hat ihren Höhepunkt erreicht. Weihnachtliche Musik und der Duft von Glühwein, Reibekuchen und Waffeln mischen sich mit dem Klang lebhafter Stimmen und fröhlichen Lachens. Alles ist festlich geschmückt, fast eine kleine Welt für sich. Für uns und den Verein war die Anwesenheit auf dem Adventsmarkt der Möglichkeiten auf der Kirchburg die letzte Aktivität des Jahres. Besonders gelungen und mit viel Lob überschüttet wurde die diesjährige Veranstaltung. Vom Wetter durchaus begünstig lockten das vielseitige, ganz spezielle Angebot verschiedenster Artikel, die ansprechende Dekoration und das deutlich erweiterte Angebot von Musik, Vorlesungen, Puppenspiel etc. eine große Zahl von Besuchern an.

 

Auch in unserem Kindergarten in Kabafita zeichnet sich das Ende eines weiteren Jahres seines Bestehens ab.

Zur Zeit werden die beiden neuen Wohneinheiten jeweils um den Anbau einer „Außenküche“ erweitert, um der Gepflogenheit, außerhalb der Hütten oder Häuser zu kochen, Rechnung zu tragen (s. Foto links).

Als letzte Aktion soll dann in den Weihnachtsferien das Dach der Dentalstation, das an den verschiedensten Stellen Wasser durchlässt, erneuert werden.

So bleibt uns wieder einmal, allen Paten, Sponsoren und anderweitigen Förderern unseres Projektes Dank zu sagen für Ihre Unterstützung, ohne die das alles in dieser Form nicht mögliche wäre.

Wir wünschen allen eine gesegnete, fröhliche Weihnachtszeit, einen Jahreswechsel in Gesundheit und alles Gute für das Jahr 2015.