Patenfahrt 2016 in Vorbereitung

So langsam beginnt die Vorplanung für die Patenfahrt 2016 zur Jubiläums-Nachfeier in Gambia.
Die Fahrt ist geplant für die Zeit vom 4.-18. März 2016.
Wie schon in früheren Jahren werden wir auch diesmal gemeinsam mit der Patengruppe vom Kinderdorf Bottrop die Reise antreten.
Zu einem späteren Zeitpunkt werden wir weitere Einzelheiten über die Reise mitteilen.
Bei Interesse an einer Mitfahrt bitte beim Vorstand melden.

Eltern sagen Danke

Aus Gambia erreichte uns dieser Brief, den wir mit Übersetzung wiedergeben:

„It is a pleasure for me to write on behalf of my children and self to show our appriciation to kindergarten-wattenscheid,brikama kabafita,Banjul The Gambia.for there tireless efforts in helping our children in regards to the up liftment of there education,health and everything they doing for us.
As education is the key toa better future for everyone,but for millions of children,going to school is no easy matter.
so we are so proud to have you kindergaten-wattenscheid brikama kabafita and we once again Thank you for the free school uniform and pair of shoes for every child not mentioning the  food our children enjoy eating by the day for free.as it is hard for anyone to concentrate on learning if your tummy is rumbling.
In Respect of these facts,my specially thanks to the management of Kindergarten-Wattenscheid,school staffs and donors for the free education brought to the door step of our children.thurms up to you all.“
concern parent

        
Es ist eine Freude für mich, im Namen meiner Kinder und meiner selbst zu schreiben, um unsere Dankbarkeit gegenüber dem Kindergarten-Wattenscheid, Brikama Kabafita, Banjul, The Gambia, zu zeigen, für seinen unermüdlichen Einsatz bei der Unterstützung unserer Kinder hinsichtlich der Förderung ihrer Bildung, Gesundheit und für alles, was er für uns tut.
Bildung ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft für alle, aber für Millionen von Kindern ist es nicht einfach, zur Schule zu gehen.
So sind wir sehr stolz, den Kindergarten-Wattenscheid, Brikama Kabafita zu haben, und wir danken Ihnen nochmals für die freie Schuluniform und das Paar Schuhe für jedes Kind, um nicht das Essen zu erwähnen, das unsere Kinder von Tag zu Tag frei bekommen, denn es ist schwer für jedermann, sich auf das Lernen zu konzentrieren, wenn der Magen knurrt.
Im Hinblick auf diese Tatsachen geht mein besonderer Dank an die Verwaltung des Kindergarten-Wattenscheid, das Schulpersonal und die Spender für die kostenlose Ausbildung, die sie unseren Kindern zukommen lassen.
Viel Glück Ihnen allen
Eltern des Kindergartens

Ebola in Gambia

Gambia beendet Reisebeschränkungen wegen Ebola!
WHO erklärt Gambia und Senegal für Ebola frei!
Medikamente und Impfstoff gegen Ebola in der Erprobung auch am Menschen.

Fast täglich gibt es neue hoffnungsfrohe Meldungen in Presse, Rundfunk und Fernsehen. Das macht Mut auf dem Weg zur Besiegung der Seuche.
Fast überall sind die Zahlen von Erkrankungen rückläufig. Nicht wenig haben auch die betroffenen Länder selbst durch allgemeine Vorschriften der Hygiene und spezielle Prophylaxe dazu beigetragen.
Schon vor einiger Zeit hatten wir an dieser Stelle über Maßnahmen speziell in unserem Kindergarten berichtet. Da gab es Seife und Desinfektionsmittel auf den Toiletten und Reinigungsstellen. Das Essen mit bloßen Händen war den Kindern streng untersagt und wurde auch kontrolliert. Besondere Aufmerksamkeit galt der Reinigung von Essgeschirr und Bestecken.
Nun berichtet eine kleine Gruppe, die in diesen Tagen von einer Reise nach Gambia zurückgekehrt ist, über weitere allgemeine Maßnahmen. So wird bei allen Einreisenden noch am Flughafen die Körpertemperatur gemessen und an den Eingangstoren von Schulen, Kindergärten und öffentlichen Stellen, teilweise auch auf Märkten, stehen Wasserbehälter mit Hand-Desinfektionsmittel bereit.
Die betroffenen Staaten sehen die Situation durchaus als ernst an und leisten ihren Beitrag zur Bekämpfung. Die Hoffnung, bald wieder unbesorgt nach Westafrika reisen zu können, ist nicht unberechtigt.

Ein kleines Paradies – Ein Interview mit Klaus und Maria Bischoff

Wie aus Ulrikes „Jahresbrief“ ersichtlich hat unser Buchhalter Ebrima Bojang Ende Januar 2015 unseren Kindergarten verlassen um in Holland mit seiner zweiten Frau näher zusammen zu leben. Wir bedauern seinen Weggang sehr, da er ein äußerst gewissenhafter, zuverlässiger und guter Buchhalter für den Kindergarten war. Nun heißt es einen gleichwertigen Ersatz zu finden, der die Belange des Kindergartens und die Hintergründe so mancher Entscheidung mit beeinflusste. Zum Glück konnte er uns noch den Dezemberbericht sowie den Jahresabschluss 2014 erstellen.
Hinreichend erwähnt und bedauert wurde der Umstand, dass durch die Ebola-Seuche leider unsere geplante Gemeinschaftsfahrt mit Bottrop nicht stattfinden konnte. Wir hoffen nun alle auf ein ebenso reges Interesse bei der Verschiebung auf das Jahr 2016. Da passt es sehr gut, dass uns rechtzeitig zum Zeitpunkt der geplanten Fahrt ein Interview von Gerald Block mit Klaus und Maria Bischof über die 35 Jahre seit der Gründung erreichte. Mit Zustimmung der Befragten drucken wir das Interview ungekürzt ab.

Ein kleines Paradies
35 Jahre Kindergarten „Wattenscheid“ in Gambia – Partner für Afrika e. V.

In diesem Jahr feiert der „Kindergarten Wattenscheid in Gambia – Partner für Afrika e. V.“ in Brikama (Gambia) sein 35. jähriges Bestehen.

1980 wurde der Verein als Privatinitiative mit dem Ziel ins Leben gerufen, gambischen Kindern die Möglichkeit eines Kindergartens mit integrierter Vorschule zu bieten. Darüber hinaus bezweckten die Initiatoren, dass durch den Erwerben von Elementarkenntnissen in Schreiben, Lesen und Rechnen beste Voraussetzungen für den Einzug ins staatliche Schulsystem Gambias geschaffen würden.

Anlässlich dieses Jubiläums sprach Gerald Block mit dem in Seeheim lebenden ehrenamtlichen Sozialrichter Klaus Bischoff und seiner Gattin Maria bezüglich ihres vorbildlichen Engagement für Kinder in Gambia.

Gerald Block: Liebe Frau Bischoff, lieber Herr Bischoff, wie sind Sie auf das Projekt e. V. Kindergarten „Wattenscheid“ aufmerksam geworden?

Klaus Bischoff: In meiner Eigenschaft als Bevollmächtigter der IG Metall war ich ca. 40 Jahre für die Gewerkschaft tätig. Anfangs als Jugendsekretär in Darmstadt – und später dann für die Mittelgruppe Rhein-Hessen in Worms.
1971 eröffnete die IG Metall in Sprockhövel eine Bildungs- und Tagungsstätte, in der sich Funktionsträger aus ganz Deutschland trafen. Ende der 1980er Jahre kam ich von einer Sprockhövel-Tagung nachhause, während ich meiner Frau erzählte, dass Volkmar Heusel, Bezirkssekretär für Jugend Mörfelden-Walldorf, mir von einem interessanten Projekt in Gambia berichtet hatte. Im Laufe dieses Gespräches meinte Volkmar: Klaus, hättest du und deine Frau nicht Interesse, eine Patenschaft zu übernehmen? Gesagt, getan: Nachdem wir uns eingehend informiert hatten, erklärten wir 1988 unsere Patenschaft. Von da an leisteten wir jeweils einen monatlichen Beitrag von 25 DM (heute 13 Euro).

Gerald Block: Und was hat Sie überzeugt, diese Verpflichtung einzugehen?

Klaus Bischoff: Nach dem wir erkannt hatten, dass diese Einrichtung eine gute Sache darstellte, wollten wir natürlich helfen. Zudem fanden wir das Projekt – sprich „Kindergarten mit integrierter Vorschule“ wirklich spannend. Auch deshalb, weil es für die Entwicklung junger Menschen wichtig ist, dass sie unter fachlicher Aufsicht gemeinsam mit Gleichaltrigen spielen und lernen können.
Voller Neugier flogen wir 1988 das ersten Mal in das uns unbekannte Gambia, um unsere Schützlinge, die Menschen, das Land und den  Kindergarten kennenzulernen.
Gerald Block: Wer hatte eigentlich den Verein ins Leben gerufen?

Klaus Bischoff: 1978 fiel dem Wattenscheider Ehepaar Ulrike und Günter Schmitter  während einer Reise durch Gambia auf, dass es überhaupt keine Vorschulen und keine Kindergärten gab. Das veranlasste die beiden, mit der dortigen Regierung Kontakt aufzunehmen. Erstaunlicherweise wurden die Deutschen mit offenen Armen empfangen. Die Regierungsverantwortlichen meinten damals, „was kann Gambia für das Ehepaar Schmitter tun?“. Im gleichen Atemzug betonten die Vertreter jedoch, dass „Gambia keine Mittel hätte“. Wenn allerdings das Ehepaar eine solche Einrichtung aufbauen wolle, könne ihnen „Gambia“ ein 10.000 qm großes Grundstück zur Verfügung stellen.
1979 wurde auf eben diesem Stück Land das erste Gebäude für den Kindergarten „Wattenscheid“ eingeweiht.
Heute sind es mittlerweile 6 Häuser für über 450 Kinder.

Gerald Block: Wie hoch ist in etwa die Summe, die jährlich dem Kindergarten „Wattenscheid“ zur Verfügung steht?

Klaus Bischoff: Geschätzte 60 bis 70 Tausend Euro, die sich aus den Beiträgen der Paten und aus Spendengeldern zusammensetzen. Selbstverständlich werden die Mittel buchhalterisch erfasst und ordentlich abgerechnet. Würde man die Gemeinnützigkeit gefährden, würde das Finanzamtes die Sache schnell beenden. Das will selbstverständlich keiner. Jeder Spender respektive Pate bekommt ordnungsgemäß eine Spendenbescheinigung.

Gerald Block: Und wie werden die Spendengelder letztendlich überwacht und kontrolliert?

Klaus Bischoff: Wir reden hier von einem gemeinnützigen Verein, der nach deutschem Recht geführt wird. Diesbezüglich handelt da ein  verantwortungsbewusster Vorstand, der gemäß Satzung von den Paten gewählt wurde, und der neben dem Rechenschaftsbericht auch jährlich über einen Rundbrief alle Paten dahingehend informiert, welche Geld- und Sachmittel zusammenkamen – und wie sie verwendet wurden.

Gerald Block: Wohin fließt nun der größte Teil der Paten- und Spendengelder?

Klaus Bischoff: Zuallererst gibt es einen festen Posten, der sich aus den Personalkosten für die 23 Beschäftigten im Kindergarten zusammensetzt. Des Weiteren entstehen natürlich Infrastrukturkosten für das Kindergartengelände, einschließlich der Dentalstation. Hinzu kommen Kosten für Material- und Lehrmaterial für über 450 Kinder, sowie Kosten für Weiterbildungsmaßnahmen anderer Einrichtungen. Last, not least wird für die tägliche Schulspeisung der Kinder gesorgt.
Aber auch für unvorhersehbare Geschehnisse gibt es Mittel. Wenn zum Beispiel aufgrund eines Sturmes Teile des Daches eines der Gebäude zu Bruch ging, werden die Mittel für die Beseitigung des Schadens haargenau aufgelistet und allen Paten transparent gemacht.

Gerald Block: Gibt es denn, außer den dortigen Beschäftigten, auch ehrenamtliche Helfer, die von Deutschland aus in Brikama  tätig werden?

Klaus Bischoff: Aufgrund des hohen Bekanntheitsgrades (vorwiegend in Nordrhein-Westfalen) jenes Kindergarten ist die Bildungseinrichtung in Gambia interessant für Praktikanten. Oft kommen junge Frauen, die im Rahmen eines Pädagogik-Studiums ein Praktikum ableisteten. Mittlerweile gilt diese gambische Einrichtung (Kindergarten Wattenscheid) in Deutschland als anerkannte Bildungseinrichtung.

Gerald Block: Wie erhalten die Einheimischen Familien Kenntnis von der Einrichtung? Und wie erreichen die Kinder täglich ihre Kindergartenstätte?

Klaus Bischoff: Das Zauberwort heißt „Mundpropaganda“. Weil es sich im Laufe der Zeit herumgesprochen hat, dass in dieser Bildungseinrichtung die 4- bis 7-Jährigen gut aufgehoben sind – und sie   hervorragend betreut werden. Somit erhalten die Schützlinge eine solide Grundlage für den späteren Eintritt in die staatliche Schule. Allerdings besteht die Schulpflicht in Gambia gerade mal 6 Jahre. In den Compounds (den Wohnsiedlungen der Umgebung) kennen und schätzen sie den Kindergarten „Wattenscheid“.
Interessant ist, wie morgens die Kinder den Kindergarten erreichen. Dabei werden sie mit großen Allradlastern, die ursprünglich für den Transport der Arbeiter gedacht waren, sozusagen „vorbeigebracht“.

Gerald Block: Herr Bischoff, Sie hatten bei einer Ihrer Gambia-Reisen mal eine wirklich interessante Begegnung mit einem hohen Vertreter der Politik. Was haben Sie da erlebt?

Klaus Bischoff: In der Tat hatte ich bei einem meiner Besuche die Gelegenheit, den gambischen Bildungsminister in seinem Amtssitz zu besuchen. Von seiner Leibgarde gut bewacht stand mir der Staatsmann in Gestalt eines über Zweimeter großen Mannes gegenüber, der mir freundlich die Hand reichte, während er bemerkte: „Mister Bischoff, ich kann ihnen leider keine finanziellen Mittel geben, aber das Volk von Gambia bedankt sich durch meine Person bei ihnen“. Als Zeichen seines Dankes überreichte er mir eine ca. 10 Zentimeter große Gambia-Flagge, die sich aus den Farben: Rot, Blau und Grün zusammensetzt.

Gerald Block: Gab es jemals bürokratische Vorgaben von Seiten der Behörden?

Klaus Bischoff: Nicht im Geringsten. Uns sind weder juristische noch irgendwelche bildungspolitische Vorschriften bekannt. Ich persönlich glaube, dass die gambische Regierung froh ist, eine solch vorbildliche Einrichtung in ihrem Land zu haben. Darüber hinaus existieren inzwischen in anderen Städten Gambias 6 bis 7 (so auch das „Kinderdorf Bottrop in Gambia e. V.“) weitere deutsche Nachahmer-Einrichtungen, die ebenso frei verwaltet werden wie der Kindergarten „Wattenscheid“ in Brikama.
Nach wie vor dürfen wir nicht vergessen, dass es in Gambia keine staatlichen Vorschulen respektive Kindergärten gibt – sondern lediglich (wie schon erwähnt) eine 6 jährige Schulpflicht.

Gerald Block: Wie oft haben Sie bis dato Ihre Schützlinge in Gambia besucht?

Maria Bischoff: Bis zum heutigen Tag waren das genau 12 Besuche. Und zwar: 1988, 1996, 2000, 2002, 2003, 2006, 2007, 2009, 2010, 2011, 2012 und 2013.

Klaus Bischoff: Und wenn wir mit einer Delegation nach Gambia reisten, waren da alle Schützlinge und ein großer Teil ihrer Eltern Vorort. Aus gegebenen Anlass fand dort dann regelmäßig ein Begegnungsfest statt, an dem alle mit großer Freude teilgenommen hatten. Während der Festlichkeit stolzierten die Kinder fröhlich durchs Dorf, während sie später auf dem Kindergartengelände zeigten, was sie im Laufe des Jahres gelernt hatten. Überdies fanden kleine Schauspieleinlagen, Gesänge und allerlei interessante Veranstaltungen statt.

Gerald Block: 2014 fiel sozusagen Ihre geplante Gambia-Reise mit einer großen Delegation ins Wasser. Warum?

Klaus Bischoff: Leider hat uns 2014 der Ausbruch von Ebola in Westafrika gezwungen, den bereits gebuchten Gambia-Flug, an dem immerhin 40 Personen (aus Wattenscheid, Bottrop und Seeheim) teilnehmen wollten, abzusagen. Allerdings hatten wir gemeinsam beschlossen, die Reise zu verschieben.
Anlässlich des 35-jährigen Bestehens des Kindergarten „Wattenscheid“ und des 30-jährigen Bestehens des Kinderdorfs Bottrop planten wir als Geschenk, jedem unserer Schützlinge ein Paar neue Schuhe und eine neue Schuluniform zu überreichen. Darüber hinaus sollte jeder der festangestellten Mitarbeiter ein 50 Kilogramm Sack Reis erhalten.
Wir versuchen in diesem Jahr, sollte es zur Entwarnung kommen, die Reise nach der Regenzeit anzutreten.

Gerald Block: Zum Schluss: Was empfinden Sie, wenn Sie Ihren  Schützlingen in Brikama begegnen?

Klaus Bischoff: Unserer größte Freude ist, dass sich die Einrichtung mit den Jahren immer weiterentwickelt hat – und dass sich somit unsere Bemühungen immer gelohnt haben. Es ist schön zu sehen, wie wohl und glücklich sich die Kinder fühlen. Diese Freude empfinden wir jedes Mal, wenn wir das Treiben auf dem Kindergarten-Campus hautnah erleben. Es ist immer wieder ein tolles und gutes Gefühl, gambischen Kindern zu helfen.

Maria Bischoff: Vor allen Dingen spiele und beschäftige ich mich sehr gern mit den Kleinen: Das sind für mich die schönsten Momente.

Gerald Block: Liebe Frau Bischoff, lieber Herr Bischoff, vielen Dank für das Gespräch.

Das Jahr geht zu Ende – Ein letzter Lagebericht

 

Das Jahr neigt sich seinem Ende zu, die Zeit der Weihnachtsmärkte hat ihren Höhepunkt erreicht. Weihnachtliche Musik und der Duft von Glühwein, Reibekuchen und Waffeln mischen sich mit dem Klang lebhafter Stimmen und fröhlichen Lachens. Alles ist festlich geschmückt, fast eine kleine Welt für sich. Für uns und den Verein war die Anwesenheit auf dem Adventsmarkt der Möglichkeiten auf der Kirchburg die letzte Aktivität des Jahres. Besonders gelungen und mit viel Lob überschüttet wurde die diesjährige Veranstaltung. Vom Wetter durchaus begünstig lockten das vielseitige, ganz spezielle Angebot verschiedenster Artikel, die ansprechende Dekoration und das deutlich erweiterte Angebot von Musik, Vorlesungen, Puppenspiel etc. eine große Zahl von Besuchern an.

 

Auch in unserem Kindergarten in Kabafita zeichnet sich das Ende eines weiteren Jahres seines Bestehens ab.

Zur Zeit werden die beiden neuen Wohneinheiten jeweils um den Anbau einer „Außenküche“ erweitert, um der Gepflogenheit, außerhalb der Hütten oder Häuser zu kochen, Rechnung zu tragen (s. Foto links).

Als letzte Aktion soll dann in den Weihnachtsferien das Dach der Dentalstation, das an den verschiedensten Stellen Wasser durchlässt, erneuert werden.

So bleibt uns wieder einmal, allen Paten, Sponsoren und anderweitigen Förderern unseres Projektes Dank zu sagen für Ihre Unterstützung, ohne die das alles in dieser Form nicht mögliche wäre.

Wir wünschen allen eine gesegnete, fröhliche Weihnachtszeit, einen Jahreswechsel in Gesundheit und alles Gute für das Jahr 2015.

Fünfter Adventsmarkt in Wattenscheid
am 29./30. November 2014

 

Nachdem es lange Zeit so aussah, dass es in diesem Jahr aus Gründen der Finanzierung keinen „Adventsmarkt der Möglichkeiten“ geben würde, wird dieser, durch viele Spendenmittel ermöglicht, nun doch am 1. Advenstwochenende (29. und 30.November 2014) auf der Kirchburg in Wattenscheid stattfinden.

Über 30 Vereine, Verbände und Firmen, darunter auch der Kindergarten Wattenscheid in Gambia, sind vertreten. Alles vorweihnachtlich geschmückt und mit einem anspruchsvollen Rahmenprogramm.

Ein Besuch lohnt sich auf jeden Fall!

Patenfahrt 2015 – Stornierung

 

Anfang März 2015 sollte die Reise losgehen. Eine große Gruppe von Paten und Förderern des „Kindergartens Wattenscheid“ und des „Kinderdorfes Bottrop“ wollte sich gemeinsam auf den Weg nach Gambia machen um gleich drei Geburtstage zu feiern. Der Kindergarten Wattenscheid schaut auf 35 Jahre seines Bestehens zurück. Fünf Jahre jünger ist das Kinderdorf Bottrop und last but not least 25 Jahre sind bereits seit der Gründung der „Technical High-School“ ins Land gegangen. Beide Vereine sind seit vielen Jahren freundschaftlich miteinander verbunden.

Was zu Beginn der Reise-Planungen und bei Abschluss der inzwischen über 30 Buchungen niemand ahnen konnte, war das Auftreten der Ebola-Seuche besonders in Westafrika. Nach Wochen des Abwartens und der Hoffnung auf eine wirksame Eindämmung steht nun fest: an einer Stornierung der Reise geht wohl kein Weg vorbei. Zu ungewiss ist der weitere Verlauf der Krankheit.

Um aber den nicht unerheblichen finanziellen Verlust bei einer Stornierung nicht durch längeres Abwarten zu vergrößern, sollte eine Absage bereist in diesen Wochen erfolgen. Das muss jeder persönlich bei Frau Badjie machen. Zeit wäre maximal bis 61 Tage vor dem Reisetermin, aber bitte nicht zu knapp zeitlich kalkulieren. Danach wird es deutlich teurer!

Gerne hätten wir Erfreulicheres berichtet. Aber die Gesundheit hat Vorrang. Die Jubiläumsfeiern und damit die Reise werden vermutlich im März 2016 nachgeholt.

Gambia Aktuell (November 2014)

 

Momodou Samateh gestorben

Für alle unfassbar verstarb am 21. Oktober 2014 der langjährige Leiter der Technical High-School im „Kinderdorf Bottrop“, Momodou Samateh. 25 Jahre lang hatte er die Gründung und den Aufbau der Bottrop School führend mitgeprägt. Seiner Familie gilt unser tiefes Mitgefühl.
Für alle, die jemals an einer Patenfahrt teilnahmen, ist Momodou ein Begriff. Wenn irgendwie möglich, ließ er es sich nicht nehmen, gemeinsam mit Hawa und anderen die Ankömmlinge am Flughafen zu begrüßen und während ihres Aufenthaltes zu begleiten. Wir alle werden ihn sehr vermissen.

 

Fahrzeug ausgeraubt

Wie im September-Bericht erwähnt hat der Verein einen weiteren Kleinbus für den Kindergarten nach Gambia geschickt. Das Fahrzeug ist am 14. Oktober auch gut dort angekommen, leider war jedoch die gesamte Beiladung bestehend aus Ersatzrädern, Beschriftungs-Folien für die Autos, einigen Fahrrädern und besonders wichtig Material für die Dentalstation wie Zahn-Füllungen, eine UV-Lampe, Zahntupfer, Einmalhandschuhe, Desinfektionsmittel etc. gestohlen worden. Selbst das Autoradio wurde ausgebaut.

Bericht von Ana Kurzrock, Praktikantin im Kindergarten im Februar 2014

Gambia – das kleinste Land Afrikas und mein größtes Abenteuer. Am 08.02.2014 ging die große Reise los. Nach einigen Stunden Flug kamen Linda (sie berichtete in ihrem Blog http://outofgambia.jimdo.com über unser Praktikum) und ich am Banjul Airport an. Dort wurden wir von Hawa, der Schulleiterin des Kindergartens Wattenscheid, bereits erwartet. Auf der Fahrt zu dem Kindergarten konnten wir schon erste Eindrücke sammeln. Besonders erstaunt war ich darüber, dass Schafe, Ziegen und wie ich später feststellte auch Kühe frei auf der Straße umher laufen konnten.

Unsere Ankunft auf dem Gelände des Kindergartens ließ mich über die Größe des Gästehauses staunen. Nachdem wir uns unsere Zimmer ausgesucht hatten und unsere neuen ungeliebten Mitbewohner – die Spinnen – verscheucht hatten, ging unser erster Tag in Brikama zu Ende.

Nach einem Ruhetag begann am Montag um 8 Uhr die Schule. Die Kinder waren sehr neugierig. Sie kamen auf uns zu und schüttelten uns höflich die Hände. Auch die Lehrer begrüßten uns freundlich. In der all montag- und freitagmorgens stattfindenden Assembly, einer Versammlung, wurden wir den SchülerInnen und LehrerInnen vorgestellt. Wir wurden mit einstudierten Liedern herzlich willkommen geheißen. Danach wurde uns das Schulgelände gezeigt. Unser erster Praktikumstag in den Klassen konnte beginnen. Ich begleitete die Klasse Level One Red. Die Klassen sind in drei Stufen (Level One, Level Two und Level Three), sowie in fünf Parallelklassen, die nach den Farben rot (red), grün (green), blau (blue), weiß (white) und gelb (yellow) eingeteilt.

Der Schultag gestaltet sich wie folgt: Zunächst wird die Anwesenheit der SchülerInnen geprüft. Der Vormittag wird vor allem mit dem Singen sogenannter Jolly phonics verbracht. Dies sind Lieder, in denen ein Buchstabe und dessen Laut erlernt wird. Am späten Vormittag findet das Frühstück statt. Es findet in der eigens dafür errichteten Halle statt. Ich durfte das Geschirr aus der Klasse dorthin bringen, das Essen aus der Küche holen und den Kindern verteilen. Es gab drei wechselnde Gerichte: Milchbrei, Hirsebrei mit Butter und ein Bohnen-Fisch-Eintopf. Nach dem Frühstück folgt das Zähneputzen. Dies ist ein fester und wichtiger Bestandteil des Schultages. Bis 13 Uhr wurde weiter unterrichtet. Der Schulalltag festigte sich bei uns zunehmend und ich empfand große Freude daran, die SchülerInnen und LehrerInnen besser kennenzulernen.

Besonderheiten unseres Aufenthaltes in Gambia waren der Besuch der Paten, das währenddessen stattfindende Sportfest und Fußballturnier, über das bereits berichtet wurde. Für Linda und mich bot sich zudem die Gelegenheit an der Independence Celebration Feier aller Kindergärten Gambias teilzunehmen. Schon die Vorbereitungen auf diesen großen Tag, der am 22.03. in Sibanor begangen werden sollte, waren aufregend. Eigens für diesen Tag ließen jeder Lehrer und jede Lehrerin, sowie einige Mitarbeiter ein einheitliches Gewand schneidern. Alleine die Auswahl des verwendeten Stoffes dauerte einige Besprechungen lang, die während der Pausen in dem Lehrerraum geführt wurden. Nachdem der Stoff bestellt und verteilt worden war, ging es auch für Linda und mich zu dem Schneider einer Lehrerin. Es wurde ausgemessen, anprobiert und nachgebessert, bis alles perfekt saß und wir in traditionellen gambianischen Kleidern bewundert werden konnten.

Der feierliche Tag war endlich gekommen und wir konnten, nachdem Stühle, Geschirr und alles für das leibliche Wohl gepackt worden war, unsere 1 ½ stündige Fahrt in das Landesinnere nach Sibanor beginnen. Dort angekommen, gab es eine kleine Stärkung und wir konnten uns für den Hauptteil der Feierlichkeiten, einen Marsch aller Kindergärten, vorbereiten. Dafür hatten die zuvor ausgewählten Kinder des Kindergartens Wochen geübt, damit sie im Gleichschritt marschieren konnten. Wir hatten auch fleißig geübt. Es war spannend all die anderen Kindergärten zu sehen. Zu unserer Freude trafen wir die Kindergärten Bottrop, Meschede und Erfurt. Nach dem Marsch genossen wir das frisch zubereitete Mittagessen unserer Schulköchin, die extra mitkam. Den restlichen Nachmittag verbrachten wir bei Baobabsaft und Limonade unter einem Mangobaum, da die Hitze an diesem Tag selbst für die Einheimischen enorm war. Ein interessanter Tag neigte sich dem Ende zu, ebenso wie unsere Praktikumszeit in Brikama.

Es waren zwei lehrreiche, interessante und schöne Monate in diesem für uns exotischen Land. Dank des Vereins Kindergarten Wattenscheid konnten wir unvergessliche Momente erleben und einen Austausch über Kultur und Wissen fördern.

Für praktische Tipps kann folgende Seite besucht werden:
http://outofgambia.jimdo.com/tips-and-tricks-by-ana-and-linda

Gambia aktuell – Meldungen aus dem Kindergarten (20.09.2014)

Der Kindergarten

Seit dem 15. September läuft der Kindergartenbetrieb wieder wie gewohnt. Regenzeit und Ferien sind vorüber und die neu aufgenommenen Kinder gewöhnen sich nach und nach an die für sie neue Lebenssituation. Essa Jatta, seit 30 Jahren in unseren Diensten, ist in Rente gegangen. Zum Nachfolger bestimmte das Komitee vor Ort einen seit einem Jahr als Aushilfe tätigen Lehrer. Im Mai war unerwartet Isatou Saidy verstorben, die hauptverantwortlich zusammen mit einer Kollegin die Erstklässler betreute. Sie wird zunächst alleine die Arbeit fortführen. Wie Essa Jatta ist auch der Koran-Lehrer Yahya Kanteh jetzt im Ruhestand und wird laut Komitee-Beschluss nicht ersetzt. Ebrima Camara wird seine Aufgaben mitübernehmen.

Neubau

Zu Beginn der Ferien wurden die beiden neuen Wohnungen bezogen. Eine von David Mendy (Lehrer) mit Familie, die andere von unserem Dental-Assistenten Pamodou Badjie mit Frau und Kindern. Somit ist das Gelände nach Hawas Umzug wieder rund um die Uhr bewohnt, was der allgemeinen Sicherheit dient.

Zusätzlicher Bus

In diesen Tagen geht ein zweiter „Bus“, gespendet von der Fa. Gerhard Ruth, auf die Seereise nach Gambia. Am 4. Oktober wird er voraussichtlich Banjul erreichen. Nach dem Einbau von Sitzbänken können dann mehr Kinder als bislang gleichzeitig Ausflüge starten. Auch die Paten werden bei Ausflügen davon profitieren. Herzlichen Dank sagen wir der Firma Ruth.

Ebola in Gambia

Während es im benachbarten Senegal einige Fälle von Ebola-Infektionen gibt, ist Gambia nach offiziellen Angaben bislang verschont geblieben. Über mögliche Konsequenzen für unsere Patenfahrt im März 2015 etwas zu sagen, wäre verfrüht. Wir müssen die Entwicklung bis Jahresende beobachten. In einer E-Mail beschreibt Hawa, welche vorbeugenden Maßnahmen durch das Komitee im Kindergarten getroffen wurden. Diese gehen von strengerer Hygiene bei der Reinigung der Toiletten, über das Auslegen von Seife und Desinfektionsmitteln, das Verbot, mit Händen zu essen statt der Benutzung von Löffeln, bis zur besseren Reinigung von Essgeräten, Tassen, Tellern, Schüsseln und allem mit dem die Kinder regelmäßig in Berührung kommen. Unabhängig davon, wieweit diese Maßnahmen erfolgreich sind, zeugen sie doch davon, dass der Ernst der Situation erfasst ist und die Bereitschaft besteht, selber bei der Bekämpfung der Seuche mitzuhelfen.