Ferien in Gambia – Baumaßnahmen an der Essenshalle haben begonnen!

 

Nachrichten aus Gambia

Mit dem Beginn der Hauptregenzeit endete am 20. Juli das laufende Kindergartenjahr. Nun sind Ferien – bis zum 16.September, dann beginnt mit der Aufnahme der „Neuen“ wieder der Kindergartenbetrieb.

Zeitgleich werden drei Praktikantinnen, alle Studierende der FH Köln, ihr vierwöchiges Praktikum beginnen. Schon ab dem 22. August wollen sie zwei Wochen lang Land und Leute kennen lernen.

Wenn auch der Kindergarten während der Regenzeit geschlossen bleibt, so bewegt sich doch einiges auf dem Gelände. Die Essenshalle, auch als Markthalle genutzt, soll umgebaut und neu gestaltet werden. Dazu werden die Seiten halbhoch abgemauert und der Boden wird mit Fliesen belegt. In vier Blöcken werden Tische und Bänke für rund 250 Kinder gemauert.

Ziel der Maßnahme ist es, mehr Hygiene bei der Nahrungsaufnahme zu erreichen. Z. Zt. hocken die Kinder in Sand und Staub auf dem Boden der Halle und essen aus großen Schüsseln. Etwa zum Ferienende werden diese Umgestaltungsarbeiten beendet sein.

Auch im „Kinderdorf Bottrop“ werden die Ferien genutzt. Dort wurde mit dem Bau der lang ersehnten „Halle“ für die Technical High School begonnen. Das Fundament liegt bereits. Einweihung soll im November anlässlich einer Patenreise der Bottroper sein. Auch unser Kindergarten wird dabei vertreten sein.

So werden überall im Lande die Ferien und Regenzeit für Baumaßnahmen und Reparaturen genutzt.

Kindergartenkinder essen in der alten Halle
Bauplan für den Umbau der Essenshalle

 

Patenreise 2012: „Gambia, the smiling coast.“ Feststellung und Verheißung (Reisebericht)

 

Vom 6. März bis 22. März 2012 war die diesjährige „Patenfahrt“ angesagt. Eine Gruppe von 17 Leuten, davon waren fünf erstmals in Gambia und entsprechend gespannt auf Land und Leute, machte sich von Frankfurt aus auf den Weg nach Westafrika.

Während wir in wechselnder Zusammensetzung die verschiedensten Ausflüge unternahmen, fuhren Gerd, Willi und Fred nahezu täglich zum Kindergarten, um dort die alten Dentalstühle abzubauen und die neuen aufzustellen und anzuschließen. Viel Zeit beanspruchte auch das Sichten und Verteilen der beiden Containerladungen, die noch in unserer Halle abgestellt waren. Da mussten Stühle und Tische wieder zusammengeschraubt werden, die man für den Transport teilweise zerlegt hatte. Außer für unseren Kindergarten waren sie für den Kindergarten in Sanyang und einen befreundeten Kindergarten in Brikama bestimmt. Ein gebrauchtes aber gut erhaltenes Ultraschallgerät wurde von uns den Ärzten einer Klinik übergeben.

Unser erster Ausflug führte uns in eine „Batik-Fabrik“ in Serrekunda, ein Familienbetrieb, in dem noch per Hand Stoffe gefärbt, gebatikt oder mit einfachen Holzstempeln bedruckt werden. Ein Meer leuchtender Farben in Gelb-, Grün-, Blau- und Rot-Tönen empfing uns. Bereitwillig erklärte uns ein Familienmitglied die Arbeitsvorgänge und zeigte uns, wie und warum flüssiges Wachs vor dem Färbeprozess aufgetragen wird.

 

Von dort ging es, auf dem Rückweg zum Hotel, auf den Markt von Serrekunda mit seinem lebhaften Treiben. Lautstark und gewohnt freundlich boten die Händler die verschiedenartigsten Waren an, natürlich alles zum „Best-Preis“. Handeln ist dabei Ehrensache!

Freitag war unser erster Besuch im Kindergarten. Der Anblick der Anlage und das Treiben der Kinder ist immer wieder beglückend und das Freitagsgebet und der Wettbewerb der Klassen ein schöner Wochenabschluss.

Am nächsten Tag war Strand, Sonnenbaden und Relaxen angesagt, bevor uns am dritten Tag unser Fahrer Lamin mit dem leuchtend roten Kleinbus des Kindergartens zu einem weiteren Ausflug abholte.

Unser Ziel war die „Lamin Lodge“ als Ausgangspunkt für eine mehrstündige Mangrowen-Flußfahrt. Unser Boot lag bereits am Anleger und los ging die Fahrt.

Wer Lust zu einem Sonnenbad am Oberdeck hatte, tat dies. Andere unterhielten sich und genossen die Landschaft und die Stille der Natur, die nur von dem monoton knatternden Dieselmotor unseres Bootes durchbrochen wurde.

Während dieser Zeit zauberte die Crew ein kleines aber schmackhaftes Büffet mit Nudeln, Reis, Fisch und Huhn für uns, zu dem es gut gekühlte Getränke gab.

Nach dreistündiger Fahrt erreichten wir wieder Lamin Lodge und unseren Bus, der uns wohlbehalten zum Hotel zurückbrachte.

Für die nächsten zwei Tage (Mo., 12. + Di., 13.) stand für sechs Personen unserer Gruppe eine Fahrt mit Übernachtung in einem Camp in den Osten des Landes bis Georgetown auf dem Plan.
Begeistert waren die Erzählungen über die ganz andere Region (Savanne) mit noch immer deutlich mehr afrikanischem Outlook, über die Nacht im Janjanbureh Camp ohne elektrisches Licht und über Krokodile, Flusspferde und Affen.

Die Zeit der Abwesenheit dieser Gruppe nutzten wir, nach einem weiteren Ruhetag am Montag, zu einem Besuch bei Uschi Heim in Sanyang. Sie zeigte und erklärte uns das Geschehen in ihren drei Kindergärten und lud uns noch zu einem Getränk auf der Terrasse ihres Hauses ein. Danach ging es zum Paradies-Strand, einem Strandabschnitt, den man laut Reiseführer gesehen haben muss. Feinster Sand, klares Wasser, Sonne und Palmen und viel Ruhe, einfach herrlich.

Der Mittwoch wurde für die verschiedensten Aktivitäten genutzt und neue Kraft für unseren Ausflug am Donnerstag getankt.

Viel zu sehen gab es da in Tanji bei der größten Fischräucherei und Fischverarbeitungsanlage der Westküste. Auf riesigen, gemauerten Bänken wurde der Fisch in großen Hallen über offenem Holzfeuer geräuchert oder auf großen Stellagen in der Sonne getrocknet. Fischerboote landeten ihre Fänge an, die oft direkt am Strand verkauft werden. Das ganze Geschehen war eingebettet in einen großen Fischmarkt.

 

Auf der Rückfahrt zum Hotel machten wir Halt in Ghanatown bei einer Station für traditionelle afrikanische Behandlungsmethoden und Heilmittel. Auf einer langen, weißen Einfriedungsmauer waren die verschiedensten Krankheiten in bunten Farben angemalt, die dort behandelt werden. Das geht von Kopfschmerzen und Erbrechen über Magen- und Darmerkrankungen, Kinder- und Frauenkrankheiten bis zu Gicht und Rheuma. Dazu gab es direkt in einem kleinen Laden nebenan die passenden Arzneien. Glücklicherweise musste niemand aus unserer Gruppe dort Hilfe in Anspruch nehmen. So verging auch dieser Tag.

Pünktlich um 9.00 Uhr am nächsten Morgen stand Lamin wieder mit seinem Kindergarten-Bus vor unserem Hotel. Wir wollten das „Öko-Camp“ Tumani Tenda besuchen, dass in der Nähe von Brikama liegt. Über staubige Straßen und Buschpisten erreichten wir unser Ziel. Eine Gruppe von sieben Familien betreibt gemeinsam in einem Dorf eine Wohn-, Arbeits- und Lebensgemeinschaft für den Unterhalt aller. Dazu zählt ein „Touristen Camp“ dessen Einnahmen und Gewinne geteilt und alle Entscheidungen gemeinsam gefällt werden.
Nach einem weiteren Ruhetag nutzte ein Teil der Gruppe den Sonntag für einen Erkundungsbesuch in der Hauptstadt Banjul. Dort besuchten wir einen Gottesdiest afrikanischer Christen in dem zu 90 % muslimischen Land. Wenn wir auch die erhofften Gospel-Gesänge nicht hörten, so waren doch die kräftigen Stimmen von Chor und Gemeinde und die festliche Eleganz von Teilen der Besucher beeindrucken.

Unser Besuch auf dem Albert-Markt war leider durch extrem aufdringliche Händler und Schlepper eher bedrückend. So brachen wir ihn ab und fuhren nach Kachikally zum Pool der „heiligen Krokodile“ und zurück zum Hotel.

An unserem vorletzten Tag besuchten wir noch das Kinderdorf Bottrop wo uns Pa vom Kindergarten und Momodou als Leiter der Technical-High-School begrüßten. Nur wenige Studenten waren allerdings anwesend, da z. Zt. Vorprüfungen zum Examen abgehalten wurden.

Auf dem Rückweg machten wir noch einmal Halt im Kindergarten Wattenscheid. Dort wurde uns gemeinsam mit den Lehrkräften und anderen Mitarbeitern/innen ein leckeres Mahl aus Reis, Fleisch und gegrillte Gemüsen serviert.

Damit endete unser zweiwöchiger Aufenthalt in Gambia. Am Mittwoch bestiegen wir ein wenig erschöpft aber doch voll der verschiedenartigsten Eindrücke unseren Flieger, der uns über Nacht sicher nach Frankfurt zurückbrachte.

Praktikumsbericht von Mandy Hoffmann


Oktober/November 2011

Ende Oktober 2011 startete ich mein Praktikum im Kindergarten Wattenscheid in Gambia. Die erste Zeit hieß es zunächst einmal Zusehen, Kennenlernen und natürlich ganz viele neue Erfahrungen sammeln.

Die Woche beginnt montags regelmäßig mit dem Montag-Assemley. Von Montag bis Donnerstag beginnt der Kindergarten um 8:30 Uhr und endet um 13:30 Uhr. Auch der Freitag beginnt um 8:30 Uhr mit dem Freitags-Assembley. Da freitags nur halbtags Kindergarten ist, endet der Unterricht bereits um 12 Uhr.

Es werden Fächer wie English, Writing, Mathematik, Science, Sport und ähnliches unterrichtet. Zwischendurch wird der Unterricht jedoch immer mal wieder durch Gesang, Tanz oder Puzzle-Spiele aufgelockert.

Selbstverständlich gehört zum Kindergartenalltag auch das regelmäßige Frühstück.

 

Dezember 2011

Im Dezember begann, wie in jedem Jahr, das seitdem wöchentlich stattfindende Freitagsquiz. In diesem Quiz treten jeden Freitag zwei Klassen gegeneinander an. In dem Quiz geht es darum, möglichst viele Fragen zu den bisher im Unterricht behandelten Inhalten zu beantworten. Gewonnen hat die Klasse mit den meisten richtig beantworteten Fragen. Die Kinder haben sichtlich Spaß an dem Quiz und die Vorfreude auf den Freitag ist dementsprechend groß. Zur Auflockerung des Quizes wird mit allen Kindern immer mal wieder ein gemeinsames Lied gesungen.

Am 15.12.2011 fand auf dem Kindergartengelände das Zimba-fundraising-Programm statt. Mit großer Begeisterung kammen alle Kinder zu dieser Veranstaltung, verfolgten das Programm und tanzten bis in die Abendstunden.

Vor Weihnachten wurden von den Kindern Bilder für die deutschen Spender gemalt. Auch hier war den Kindern der Spaß in den Gesichtern abzulesen. Anschließend wurden die Bilder zusammen mit den Briefen nach Deutschland versandt.

Zu Weihnachten endete das erste Trimester, und es folgten zwei Ferienwochen.

 

Januar 2012

Am 09.01.2012 begann das zweite Trimester. Der Januar stand ganz im Sinne des Sportes. Wir begannen mit dem Training der Kinder als Vorbereitung auf den im Februar stattfindenden Sportwettkampf. Das Training der Kids beinhaltet unter anderem Staffellauf, Wettlauf, Stuhltanz, Limettenlauf, Sackhüpfen und vieles mehr. In den einzelnen Trainingseinheiten wurden die Kinder mit den einzelnen Übungen vertraut gemacht, so dass ihnen diese später im Wettkampf bekannt sind. Auch bei dem Sporttraining waren alle mit Begeisterung dabei.

Ebenfalls im Januar fand auf dem Kindergartengelände die Grapefruit-Ernte statt. Jedes Kind bekam zwei Grapefruits geschenkt, die die Kinder später in der Pause sichtlich genossen.

Leider gab es im Januar auch einen negativen Zwischenfall zu berichten. Des öfteren war zu beobachten, dass Schüler der angrenzenden Schule in den Pausenzeiten auf der abgrenzenden Mauer saßen und die Kinder des Kindergartens ärgerten. Ebenfalls wurde berichtet, dass einige Kinder der benachtbarten Schule über die Mauer auf das Kindergartengelände gelangten und in unbeobachteten Momenten Geld und anderes Eigentum von Kindern des Kindergartens gestohlen haben. Ende Januar erwischten wir zwei Jungs der Schule auf frischer Tat und konnten sie somit zur Verantwortung ziehen. Seither ist es ruhiger geworden.

 

Zwischen den Angestellten des Kindergartens herrscht ein angenehmes, freundschaftliches Arbeitsklima, und ich wurde sehr freundlich in die Gruppe aufgenommen. Ich fühle mich sehr wohl hier und freue mich daher jeden Tag aufs Neue auf den Kindergarten.

Liebe Grüße aus Gambia sendet
Mandy

 

Container gut angekommen


Kinder sind begeistert!

Ende November 2011 ist nun auch der 2. Container im Kindergarten angelangt. Viele nützliche Dinge wurden, wie berichtet, ihrer Bestimmung übergeben.

Die Solaranlage wurde inzwischen überholt und erweitert. Der Austausch der Dentalstühle soll während der Reise im März 2012 stattfinden.

Besonders groß war natürlich die Freude bei den Kindern über Bobbycars, Räder, Roller und Spielzeug, wofür wir den vielen Familien danken, die durch eine Aufräumaktion im heimischen Keller zu dieser Freude beigetragen haben. Mit Hallo und sichtbarer Freude wurde jedes einzelne Teil ausprobiert. Vergessen sind bei ihrem Anblick schnell alle Mühen und Hindernisse rund um den Container-Versand.